..... nein: ein "Schlossbrauhaus" heißt das Ding hier bei uns.
Alles fließt - in der Gastronomie sowieso. Deshalb können wir nun in Schwangau ein bekanntes Lied ("Die Zeiten sind vorüber ..., wo einst 'ne Kirche gestanden, steht heut 'ne Brauerei") abwandeln:
Die Zeiten sind vorüber, die Zeiten sind vorbei,
Wo einst ein Kurhaus gestanden
steht heut 'ne Brauerei:
Auch unser heutiger Blogtitel ist natürlich von einem Lied inspiriert:
"In München steht ein Hofbräuhaus, eins, zwei, g'suffa ...".
Indes:
In Schwangau hat das Schlossbrauhaus
Dem weltbekannten Hofbräuhaus
So manchen Vorteil doch voraus ....
Beispielsweise den Schlossblick:
den hat man in München im Hofbräuhaus nun wirklich nicht. Dort schaut man bestenfalls wie ein Schlosshund aus, wenn man die X-te Maß intus hat, während in Schwangau dem Gast immer einige Laterne heimleuchten:
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Schwangauer Schlossbrauhaus tatsächlich ein Brauhaus ist: hier wird wirklich in der Gaststätte gebraut, im Hofbräuhaus dagegen schon lange nicht mehr. (Eine Brauerei namens "Hofbräu" gibt es in München noch, aber an anderer Stelle in der Stadt.)
Und wenn auch unser Schlossbrauhaus niemals dem (herzoglichen oder königlichen) Hof bzw. (jetzt) dem Bayerischen Staat gehört hat: hier kann man sich seinen Schlossblick sogar aussuchen, denn nicht nur schaut man auf das Schloss Neuschwanstein sehen (s. oben), sondern kann (zumindest im Winter) auch dass Schloss Hohenschwangau erspähen:
Auch beim Schwangauer Schlossbrauhaus hat freilich "der Staat" mitgemischt, und zwar hier in Gestalt der Kommune Schwangau: die musste für den Umbau ihres aus der Mode geratenen Kurhauses ganz schön Geld berappen, spart aber dafür jetzt die Betriebskosten.
Zur gastronomischen Neukonzeption des ehemaligen Kurhauses (in dem aber heute noch die Bücherei der Gemeinde, ein Leseraum für Gäste und ein großer Veranstaltungssaal untergebracht sind, vgl. den Artikel "Mit Braukessel und Bowlingbahn" im Inseratenblatt "Kreisbote" vom 30.06.2011; zu den Kosten usw. siehe z. B. in der Allgäuer Zeitung die Berichte "Zwei Millionen fürs Schwangauer Kurhaus" (22.07.11) und "Aus dem Kurhaus Schwangau wird ein Schlossbrauhaus" (23.08.11).
Immerhin: Eins hat unser Schlossbrauhaus mit dem Münchner Hofbräuhaus (jedenfalls so, wie ich es vor über dreißig Jahren erlebt habe, aber das dürfte sich in der Zwischenzeit kaum geändert haben) gemeinsam:
Der Pegelstand des gezapften Biers liegt deutlich unter dem Eichstrich.
Ach ja: Sie wollen sicherlich noch wissen, wie "unser" Bier schmeckt. Leider trinke ich selbst kein Bier: wg. Kohlensäure, nicht wg. Alkohol. Aber wie ich von einer mir nahe stehenden Person erfahre, schmeckt es "normal".
Also wohl nicht so gut wie das berühmte Kreuzberg-Bier der Mönche in der Rhön, aber deutlich besser als in jener Brauereigaststätte in Immenstadt, wo man besagter Person bei unserem dortigen Urlaubsaufenthalt wahrhaftig im Wortsinne "saures Bier" serviert hat!
Normal schmeckt also das Bier im Schwangauer Schlossbrauhaus, und wenn Ihnen diese Beschreibung zu unspezifisch ist, probieren Sie es einfach selbst!
Jedenfalls war das Restaurant am 29.12.2011, als wir dort zu Mittag gegessen haben, sehr gut besucht. Das Essen ist in Qualität und Preis gutbürgerlich; insoweit waren wir vollauf zufrieden.
Nachtrag 14.03.2012
Vgl. jetzt auch den einschlägigen Blog-Eintrag bei "Landurlaub Schwangau" (11.03.12; mit einer Reihe von Innenaufnahmen).
Textstand vom 14.03.2012. Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.
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