Dienstag, 1. Mai 2012

Gartenbilder von Emil Nolde und Max Liebermann in der Liebermann-Villa am Wannsee



Ein Ausflug an den Wannsee stand eigentlich nicht auf dem Programm unserer (ohne An- und Abfahrtstag) 9-tägigen Berlinreise. Aber dann erfuhren wir von der Ausstellung "Gartenbilder. Max Liebermann und Emil Nolde"[zu Nolde vgl. z. B. diesen Artikel der Berliner Morgenpost von 2009; zahlreiche ausgestellte Bilder beider Künstler auf der Seite "Webmuseum"]]



in der Liebermann-Villa
 

- und die liegt am Wannsee:
 

Für Nolde waren wir einst, Ende Mai 1989, sogar schon in den hohen Nordwestenvon Schleswig-Holstein nach Seebüll (nahe der Insel Sylt) gereist. Keine Frage, dass wir uns diese Ausstellung (zu der auch ein Katalog erschienen ist) seiner Gartenbilder (Liebermann interessierte uns weniger) nicht entgehen lassen wollten.
Im Jahr 2007 hat die Nolde Stiftung Seebüll in Berlin eine Dependence, also eine Zweigstelle, eröffnet (Bild; weitere Infos auch hier), und das sogar am Gendarmenmarkt, Berlins Guter Stube (wo laut Angaben des Reiseleiters auf unserer Busrundfahrt die Tasse Kaffee 5,- € kostet). Die aber war wegen der Vorbereitung einer neuen Ausstellung geschlossen, und schöner ist es (an schönen Tagen) am Wannsee allemal:


Die Liebermann-Villa ist ein privates Museum. Getragen wird es von der Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin e.V. 
Der alte Liebermann muss gut Kohle gemacht haben; und er verstand zu leben. Aus dem großen Salon im Erdgeschoss schwebt der Blick hinaus über die Terrasse und eine ausgedehnte Rasenfläche bis zum See

mit seinen Segelbooten
 

Auf der (von der Villa aus) rechten Seite des ausgedehnten Gartens ist ein wunderschönes Birkenwäldchen angepflanzt;
 
(Die Birken in der Gegenrichtung, also mit Blick auf die Villa, hier auf einem Gemälde von Max Liebermann). (Da Birken schnellwüchsig sind vermute ich mal, dass der Originalbestand abgeholzt wurde und diese Bäume später neu gepflanzt wurden.)

 Vom Birkenhain aus blickt man seitlich in einen Mastenwald der Segler:

Vielleicht ist ein schöner Frühlingstag die beste Zeit für einen Besuch,

wenn die Stiefmütterchen blühen

die Tulpen .....

 

 ... und die Tausendschönchen (Bellis) (im Gartenteil zur Straßenseite hin):



Und wenn ich in einem anderen Blott von den Berliner Billigbestattern geschwärmt hatte, muss ich meine Meinung jetzt revidieren: Wahre Kunstfreunde wählen ein Luxusbegräbnis - damit die Bestattungsfirma die Kunst sponsern kann.



Nachtrag 12.12.2017

Heute ist in der FAZ ein längerer Bericht über die Entstehung des Gartens, die Zweckentfremdung der ganzen Anlage im und nach dem Krieg sowie die Sanierung und Eröffnung 2006 als Museum erschienen: "Max Liebermann: Ein Bild von einem Garten".



Textstand vom 12.12.2017. Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.

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