Montag, 3. Oktober 2022

Prag ohne Pics (ist besser als nix!)

 
Nach endlos langer Zeit waren wir wieder einmal in der Moldau-Stadt Prag. Hingefahren waren wir am Donnerstag, 22.09., mit der Firma Arnold-Reisen. Dem Angebot im Katalog 2022 (S. 107) konnten wir nicht widerstehen: 305,- € p. P. für für die 4-Tage-Fahrt, Übernachtung und Frühstück (sowie zwei halbtägige geführte Stadtrundgänge, an denen wir jedoch nicht teilnehmen wollten). Da hieß es schnell noch die letzten Ersparnisse rauszuhauen, ehe die inflationierende European Crooks Bank (ECB alias "European Central Bank" oder Europäische Zentralbank ) uns auch dieses Geld stehlen würde!
Nach drei Übernachtungen kamen wir am Sonntag, 25.09.22, zurück.

Es war der zweite Prag-Besuch gemeinsam mit mit meiner Frau; davor hatten wir es 1984, also noch zur Kommunistenzeit, gesehen (vgl. Blogpost "Mokka schmeckt auch gut!"). Und ich allein war Anfang der 70er Jahre als Busreiseleiter für amerikanische Touristen einige Male dort hingekommen.
2006 waren wir zwar noch einmal nach Tschechien gereist, jedoch nach Südwest-Böhmen (Lipno-Stausee, Böhmisch Krumau, Budweis): "Für uns sind die Dörfer in Böhmen nun nicht mehr Böhmische Dörfer."
(Außerdem war ich selber, ohne meine Frau, 2007 auf einer eintägigen Busreise nochmal ins Land gekommen: "Vom Bayerwald durch den Böhmerwald per Bus zum Hus".

Mit dem Wetter hatten wir enormes Glück: durchgängig angenehmer Herbstsonnenschein.
Bei der Einfahrt nach Prag mussten wir einen Umweg nehmen, weil die normale Route gesperrt war - sagte jedenfalls der Busfahrer. Ich habe da gewisse Zweifel, weil die Sträßchen, über die wir dann kurvten, für Busse doch recht eng waren. Und nicht sonderlich verkehrsreich, wie sie das bei einer als solcher ausgewiesenen Umleitung wohl gewesen wären. Das konnte mir freilich egal sein: Ich saß ja nicht am Lenkrad. Tatsächlich fand ich diesen Umweg sogar sehr erfreulich, weil wir dadurch ein wenig vom ländlichen, stadtrandlichen Prag mitbekamen.

Besonders gefallen hat mir, dass wir dabei auch das Šárka-Tal [mit den diakritischen Zeichen, also den Akzenten, an denen die tschechische Sprache reich ist, werde ich es im weiteren Text nicht so genau nehmen] durchquerten. Das hätte ich mir gerne genauer angeschaut, denn in einigen Reiseführern wird es als landschaftlich sehenswert gelobt (während es in anderen gar nicht erwähnt ist). Da wir es lediglich durchquerten, haben wir nicht viel davon gesehen; aber immerhin: Auch dort sind wir gewesen! Rasch im Vorbeifahren habe ich das Wort "Mlýn", also Mühle, wahrgenommen. Und einen "Hostinec" (Gasthof) gab es dort auch. Wenn ich mir freilich dieses Fahrt-Video aus dem (unteren) "Divoká Šárka" (Sarkatal) anschaue, dann ist das ziemlich bebaut und landschaftlich nichts Besonders. Im oberen, nicht von der Straße erschlossenen Teil wird es dann schöner; die Bremer Bloggerin Sarah Maria bietet in Text und Bild eine wohl verlässliche Beschreibung. (Noch mehr Fotos von der "Wilden Sarka" und sogar von McDonalds, sowie die Sage von der starken Kämpferin Sarka enthält diese Webseite.)
Auch dass (im bebauten Teil) die "rich people" leben, wie in dem o. a. Video behauptet, würde ich eher bezweifeln: Soweit man die Häuser und Häuschen auf dem Video sehen kann, sind zwar manche ganz nett. Aber Pracht und Luxus strahlen sie eher nicht aus. Auch ich würde, wäre ich reich, wohl nicht in einem Bachtal wohnen wollen: So romantisch die teilweise ausschauen mögen (was auf dieses Tal, jedenfalls auf der Video-Fahrstrecke, ohnehin kaum zutraf), sind sie doch tendenziell feucht und sonnenarm. Sonnenreicher sind die Südhänge und eigenen sich daher in manchen Täler für Weinbau; den gab es auch hier in früheren Zeiten. Und, gibt es, Klimawandel sei Dank, zukünftig vielleicht wieder😁?

Trotz des Umweges kamen wir bereits gegen 15.00 h im Hotel International an. Das ist ein riesiges Gebäude, mehr oder weniger im Stalin-Stil (und denkmalgeschützt). Über den Service und insbesondere das Frühstücksbuffet gibt es nichts zu meckern, das war Spitze! Zusätzlich hatten wir noch das Glück, nicht zur Straßenseite hin untergebracht zu sein, sondern zur Gartenseite.
Zwei Straßenbahnhaltestellen liegen etwa gleich weit entfernt. Die eine etwas tiefer: Dort sind wir jeweils abgefahren. Die andere geringfügig höher: Dort sind wir bei der Rückkehr ausgestiegen.
Die Linie 18 führt direkt in die Altstadt: Ein solches Angebot kann man nicht ablehnen!😁 Also einsteigen und an der Haltestelle "Staroměstská", unmittelbar nach Überquerung der Moldau (auf der Manes-Brücke) und nahe bei dem historistischen Konzertgebäude "Rudolfinum", aussteigen.
Dummer Weise hatten wir Fahrkarten gekauft, und das sogar
für alle 3 Tage. Erst später haben wir von einem Kontrolleur erfahren, dass Senioren über 65 Jahren gratis fahren dürfen. Davon hatte ich bei meinen ganzen Reisevorbereitungen, die auch Recherchen über die Fahrpreise beinhalteten, leider nichts mitbekommen.

Eigentlich wollten wir am ersten Spätnachmittag den jüdischen Friedhof besichtigen, doch war uns der Preis mit irgendwo 15,- € zu teuer. Der schließt zwar auch den Eintritt zu anderen jüdischen Museumseinrichtungen ein, aber die wollten wir gar nicht sehen (und hätten das auch zeitlich nicht geschafft). Vollends vergrault hat uns aber das Fotografierverbot. Also sind wir durch die "Pařížská" Richtung Zentrum geschlendert (das Foto auf dieser Webseite zeigt den Blick in die Gegenrichtung, zum Letná-Hügel, dem Prallhang der Moldau in Prag. Die "Pařížská" ist die "Pariser" Luxusmeile von Prag (hier eine Liste der Läden; dieses Video, leider mit tschechischem Text, zeigt u. a. auch die Fassaden der vielstöckigen "Zinshäuser", die in jener Zeit errichtet wurden, "als Böhmen [der tschechische Bevölkerungsteil höchst unwillig] noch bei Österreich war"). 
Am Altstädter Ring war schon die Dämmerung hereingebrochen. Mit zunehmender Dunkelheit wurde der Platz in seiner abendlichen Beleuchtung immer schöner. Natürlich waren wir nicht die einzigen, die das wussten und genossen.😁 Touristen aus aller Herren Länder tummelten sich dort. Gegessen haben wir dann ganz zentral in einem Durchgang neben der Theynkirche: Und dennoch preiswert und nicht schlecht. Ziemlich müde sind wir ins Bett gefallen. Wir würde wieder früh aufstehen müssen, denn auch wenn wir die beiden halbtägigen Stadtrundgänge ausgelassen haben, um auf eigene Faust herumzuziehen, wollten wir natürlich unsere knappe Aufenthaltszeit möglichst weitgehend nutzen.

Am 2. Tag war für uns die neuere Abteilung der Nationalgalerie (NG) angesagt, in einem ehemaligen Messegebäude am Rande des oben erwähnten Letna-Hügels im Stadtteil Holesovice. Hier war es die Straßenbahnlinie 8, die uns direkt vom Hotel bis zur Haltestelle Strossmayerovo náměstí in der Nähe der NG transportierte. Bis wir allerdings zum Museum kamen, hatten wir uns erst einmal ein wenig verlaufen. Immerhin haben wir dadurch eine ganze Reihe  kleiner Läden gesehen. Und alte Gründerzeit-Häuser (hier ein ein Foto in der Wikipedia), die in dieser Gegend kaum weniger geschmückt waren als jene, die wir in der "Parizska" bewundert hatten. Früher hätte man die Gebäude des Historismus wohl als kitschig und überladen kritisiert, und mehr noch als bei uns war in Prag die Dekor-Fülle überwältigend. Doch sind sie heute, in Zeiten glatt-kalter Fassaden, eine angenehme Augenweide. Zwischendrin kündigte sich hier und da bereits der Jugendstil an; aber in dieser Gegend habe ich keine herausragenden Exemplare gesehen. An diesem Abend haben wir nichts weiter unternommen und kamen so zu einer zivilen Uhrzeit ins Bett.

Der 3. (2. ganze) Tag war ruckelig: Wir haben Prag von der Straßenbahn aus besichtigt und die Sitze waren zumindest in allen Bahnen, die wir benutzt hatten, Holzklasse im Wortsinne:
  • Straßenbahnlinie 8 für wenige Stationen, dann
  • umsteigen in die Linie 26. Die berührt u. a. die Friedhöfe Olšany und den daran anschließenden Neuen Jüdischen Friedhof, auf dem u. a. Franz Kafka und seine Eltern begraben liegen.
  • Unser eigentliches Ziel war die Linie 22. Die wird häufig in Reiseführern zur Besichtigungstour empfohlen (hier im Blog einer Schweizer Reiseleiterin in Prag), weil sie an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbeifährt. Die teilt ihre Endhaltestelle "Hostivar" mit der Linie 26.
Von "Hostivar" aus ging es wieder Richtung Stadt zurück. Bevor wir das alte Prag (genauer: die von Karl IV. im 14. Jahrhundert gegründete Prager "Neustadt") erreichten, haben wir im Stadtteil Vršovice im Einkaufszentrum "Eden" zu Mittag gegessen. Nicht teuer, aber auch keine erinnernswertes Mahlzeit. Eine ganze Menge unterschiedlicher Selbstbedienungsrestaurants - asiatische, indische, usw. -  sind dort im Kreis arrangiert um eine Fläche mit Tischen und Sitzen, wo man sich nach Belieben platzieren kann. Wir haben das tschechische Restaurant ausprobiert, wobei meine Frau die bessere Auswahl traf. Mein Schnitzel war okay (aber natürlich nicht typisch tschechisch), während die Bratkartoffeln kalt waren.
Lustiges Erlebnis am Rande: Als wir ein junges Paar auf Englisch nach dem Weg zum Einkaufszentrum fragten, ernteten wir Kopfschütteln. Und die Gegenfrage, ob wir vielleicht Deutsch verstünden?
Der Haltestelle "Slavia" mit dem Shoppingcenter OC Eden sowie dem Fußballstadion "Slavia Eden Arena" folgte der ferne Orient in Gestalt der Haltestelle "Koh-i-Nor". Das ist nicht nur ein Diamant mit einer spannenden Geschichte.
Im tschechischen Kontext kennen Kunstmaler den Namen als Marke der Firma "Koh-i-Nor Hardtmuth", die Bleistifte sowie allgemein Zeichen- und Malartikel produziert. Indes ist deren Produktionsbetrieb in Budweis angesiedelt; in Prag betreibt die Firma lediglich einige Läden (s. a. hier). 
 
Das große, äußerlich etwas heruntergekommene Fabrikgebäude DIESER "Koh-i-Nor" beherbergt eine Produktion von Druckknöpfen, kleinen metallenen Galanteriewaren und Kleinteilen für die Automobilindustrie. Die Firmenwebseite ist zur Firmengeschichte eher weniger ergiebig. Doch im Bericht "Kleiner Helfer mit großer Geschichte: Der Patentknopf 'Koh-i-noor' " des deutschsprachigen Senders von Czech Radio [Geschichte] werden Neugierige geholfen.😀
Nicht zuletzt ist dieses Foto aus dem Bericht interessant, das vor 1914 entstanden sein dürfte: denn heute ist die damals außer der Fabrik leere Gegend städtisch dicht bebaut.

Auf dem Rest dieser Strecke haben wir wenig gesehen: Die Straßenbahn war voll mit allen denjenigen, die genau denselben Tipp gelesen hatten. Die meisten stiegen dann am Burggarten aus, aber von dort waren es nur noch zwei Haltestellen bis zur "Brandstätte" (Pohořelec). Hier stiegen diejenigen aus, welche die Prager Burg von oben erobern wollten: Mit Aussichten auf die Stadt. Wir freilich hatten mit der "Pražský hrad" nichts am Hut. Natürlich ist die Burg ein touristisches "Muss". Aber dafür braucht man mehr Zeit, als wir noch übrig hatten. Also haben wir uns das (jetzt wieder als solches aktive) Prämonstratenser-Kloster Strahov angeschaut, wo ich meinem alten Bekannten Nobbi wieder begegnete: Dem Norbert von Xanten, Gründer dieses Ordens, mit dem ich an seinem Heimatort gebechert hatte😜. 
Für eine vollständige Innenbesichtigung reichte die Zeit bis zur Schließung nicht mehr hin. Darauf wies uns die Dame an der Kasse freundlicher Weise hin und erläuterte die Alternativen: Entweder die prachtvollen (und berühmten) Bibliothekssäle besichtigen, die man aber aus konservatorischen Gründen nicht betreten dürfe, sondern nur vom Eingang aus betrachten könne. Daher entschlossen wir uns für die Gemäldegalerie (z. B. hier abgebildet). Auch wenn die ältere religiöse Malerei nicht im Fokus unseres Interesses steht, war der Besuch doch interessant. Zumal wir dabei auch Reste der romanischen Urpsrungsbauten sahen, eine Ausstellung zur Geschichte des Ordens, die Schatzkammer des Klosters mit liturgischen Geräten aus vergangenen Jahrhunderten und schließlich noch die beiden (Sommer- und Winter-)Refektorien (Speisesäle der Mönche; heute wohl nicht mehr als solche genutzt). Wie an einigen anderen Stellen der Stadt hing auch hier eine ukrainische Flagge als Symbol der Unterstützung des von Putin überfallenen Landes aus einem der Klosterfenster.

Dann war Natur angesagt: Auf dem Laurenziberg (Petřín) wanderten wir bequem bergab, mit schönen Aussichten auf die Stadt. Im Garten der an aussichtsreicher Stelle gelegenen Schwedischen Botschaft feierte man ein Fest; dass wir keine Einladung bekommen hatten lag sicherlich daran, dass die unseren aktuellen Aufenthalt nicht kannten😁. Also weiter zur "Vlasska", der "Wälschen Gasse". "Welsche" (auch: "Walsche") nannte man in unseren Landen früher teilweise die Italiener. Hier hatten sich bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts italienische Kunsthandwerker und Bauarbeiter angesiedelt. Allzu viele Touristen sieht man hier nicht. Im Internet wird sie auch kaum erwähnt (ausführlich beim RomeArtLover). Zu den prachtvollen Gebäuden gehört u. a. das weiträumige Italienische Kulturinstitut, das nicht zu Unrecht mit dem Motto wirbt "Un angolo d'Italia nel cuore di Praga" (Ein Stück Italien im Herzen von Prag). Bevor man dieses erreicht, passiert man die deutsche Botschaft. Die liegt tiefer als die schwedische, aber dafür im prächtigen Palais Lobkowitz. Reingelassen hat man uns freilich auch dort nicht!😉

Noch ein Stück tiefer, an der Einmündung der Vlasska in die "Tržiště"-Straße ("Neumarkt": hier wurde dankenswerter Weise eine Liste historischer deutscher Straßennamen ins Netz gestellt), liegt die US-Botschaft, im Schönborn-Palais. Das scheint größer zu sein als die deutsche Botschaft. Als Bauwerk ist es ebenfalls pompös, aber im Detail ästhetisch doch nicht ganz durchgearbeitet. (Freilich hat der US-Botschafter noch einmal eine eigene Residenz, in einer großzügigen neobarocken Villa. Vgl. dazu auch dieses Dokument auf der Botschafts-Webseite.)

Ein Durchgang zum Kleinseitner Ring, mit einem Bild des Golem (aus dem berühmten Film "Der Golem. Wie er in die Welt kam" von Paul Wegener. Der hat den Golem gespielt - und hat auch die für diese Rolle passenden Gesichtszüge!😄). Erleuchtet wurde das Bild von einer Gaslaterne und so vermittelte es die Atmosphäre des "unheimlichen" Prag. 
Wer dem literarischen Mythos dieses unheimlichen Prag nachspüren möchte, dem empfehle ich die spannende Anthologie "Die unheimliche Stadt: ein Prag-Lesebuch", herausgegeben von Hellmut G. Haasis. So richtig schön gruselig sind darin auch die Illustrationen von Hugo Steiner-Prag. Fortgeschrittene greifen zum Buch "Magisches Prag" von Angelo Maria Ripellino. Die Zeitschrift "Bohemia" hat das Werk 1985 liebevoll rezensiert. Peter Demetz dagegen hat "die Legende vom magischen Prag" heftig kritisiert: 1994 in einem Aufsatz in der Zeitschrift "Transit. Europäische Revue" (Verlag neue Kritik). Und in seinem "Wälzer" "Prag in Schwarz und Gold. Sieben Momente im Leben einer europäischen Stadt", der jedoch seinerzeit zur Kenntnis der Stadtgeschichte - und damit zu einer tieferen Kenntnis von Prag überhaupt - unschätzbare Informationen liefert.
Eine gewisse Lena Scheidig ist in ihrer Dissertation der Sache auf den Grund gegangen. In Buchform lautet der Titel: "Prag und sein Narrativ von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart. Mythotopologie einer 'magischen'
Stadt
".

Der Kleinseitner Ring ist vielleicht noch schöner, auf alle Fälle intimer, als der Altstädter Ring. Aber jetzt brauchten wir mal eine Pause - und dazu stellte sich prompt ein Starbucks-Café ein. Davon gibt es erstaunlich viele in Prag, u. a. auch am Altstädter Ring. Jenes war aber bereits geschlossen, als wir es an unserem ersten Abend aufsuchen wollten. Das Ausruhen tat gut und der Kaffee hatte uns gestärkt für den Endspurt: Den Weg über die Karlsbrücke zurück in die Altstadt und zur Haltestelle der Straßenbahnline 18, die uns zum Hotel zurückbringen würde.
Als Abendessen griff ich mir unterwegs noch schnell einen Hamburger bei McDonalds; den aß ich auf der Brücke, wo wir geraume Zeit verweilten, während meine Frau ausgiebig fotografierte.

Ich dagegen habe auf diesem Trip nicht ein einziges Foto, Bild oder Pic (Picture) aufgenommen. Weil ich mich auf den Weg konzentrieren musste und das, was wir dort zu sehen bekommen würden, war ich irgendwie nicht entspannt genug, um mich noch auf das Knipsen zu konzentrieren. Das hätte keinen Spaß gemacht. Stattdessen nehme ich nun unzählige Erinnerungen im Gedächtnis mit.

Das funktioniert bei mir im Prinzip noch einigermaßen. Allerdings war ich schon vor der Reise ziemlich angespannt. Und habe glatt vergessen, vier Geburtstagskindern aus meinem Verwandten- und Freundeskreis zu gratulieren!
Muss ich nun schnellstens nachholen ..... 😅.
 
 
Wenn es wen interessiert: Eine Fülle von Informationen über Prag, jenseits der bloßen Sehenswürdigkeiten, bieten folgende Internet-Lexikoneinträge:
  •  An erster Stelle ist natürlich auch hier der Wikipedia-Eintrag aufzulisten.
  • Dazu kommt ein weiterer Eintrag speziell zur Prager Geschichte.
  • Die Uni Oldenburg hat ein "Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa" erstellt; dieses enthält einen ausführlichen Artikel über Prag.
  • Ebenfalls ausführlich informiert das Prag-Stichwort in der von der Universität Klagenfurt betriebenen Online-"Enzyklopädie des euroäischen Ostens". 
Naturgemäß überschneiden sich die Informationen der Einträge teilweise; wer aber wirklich wissbegierig ist, sollte alle Einträge lesen. Denn insbesondere bei den Informationen zur Geschichte sind die Gewichtungen der einzelnen Perioden und Ereignisse recht unterschiedlich.

Einen sehr speziellen Ausschnitt der Geschichte (Tschechiens, nicht nur Prags), nämlich den Prager Frühling und die Opposition gegen den Kommunismus, beleuchtet die Webseite  

Der Titel der Webseite "Deutsche Schutzgebiete" mag irritieren; der Prag-Eintrag, der die Verhältnisse vor dem 1. Weltkrieg behandelt, ist gleichwohl informativ.
 
Von alten Zeiten handelt auch der "Kulturbrief" "Deutsche Spuren in Prag" der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Landesgruppe Bayern e.V., vom Oktober 2015. Reich illustriert und durchaus lesenswert.
 
Auch wenn man die tschechischen Verbrechen an Deutschen natürlich in den historischen Rahmen stellen muss (also den Überfall Hitlers auf die "Rest-Tschechei" und die brutale Terrorherrschaft der Nazis im "Protektorat Böhmen und Mähren") muss man sich auch vor diesem Wissen nicht verschließen. Von tschechischer Seite ist darüber das Buch "Blutiger Sommer 1945" erschienen, das am 22.01.2021 im "LandesEcho", der "Zeitschrift der Deutschen in der Tschechischen Republik", besprochen wurde. (Die Augsburger Allgemeine hat am 28.03.2021 eine Rezension publiziert, welche die andere vom Informationsgehalt her gut ergänzt.)
 
Als Kuriosum entdecke ich jetzt das "Ansichtskarten-Lexikon", das natürlich ebenfalls das Stichwort "Prag" enthält.

 

ceterum censeo
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen! 
Textstand 15.10.2022

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