Sonntag, 29. Oktober 2017

Hannibal hätte seine helle Freude gehabt; .....




..... aber wenn man nicht die Römer verdreschen (oder vorrückende Alliierte aufhalten) will, sondern eine Bustour rund um den Trasimenischen See machen, dann ist Nebel eher unerwünscht.

 
Ob der in diesem Dunste Fische findet?


Jedenfalls: Von San Feliciano aus, wo die Reiseleiterin den ersten Stopp einlegte, .....


 
 ..... war kaum die nahe gelegene Isola Polvese, die größte Insel im Trasimener See (Trasimenosee), auszumachen.
 

Kein Wetter für lustige Segeltouren; .....
 
 
 ..... doch die Fischer gingen unbeirrt ihrer Arbeit nach: 
 
 
Einen weiteren (und längeren) Aufenthalt hatten wir in der mauerumgürteten Altstadt von Castiglione del Lago. Der heutige Stadthügel war einst die vierte Insel im See gewesen; diese wuchs später (durch Absinken des Wasserspiegels des Sees, schreibt die Wikipedia) mit dem Festland zusammen.
 
Der Fassadenschmuck an diesem Wohnhaus in der Hauptstraße ist sicher nicht alt (Gründerzeit, schätze ich), aber hübsch:
 
Nahe am See (hier ein schönes Foto des Sees von der Burg aufgenommen, auch die entfernte Isola Polvese ist deutlich sichtbar; zahlreiche weitere auf Wikimedia) wurde im Hochmittelalter die "Rocca del Leone", die Löwenburg, errichtet; der Name (in der Variante "Castel del Leone") verschleifte sich dann zum heutigen "Castiglione" (mit dem Zusatz "del Lago" - am See - zur Unterscheidung von gleichnamigen anderen Orten).
Dieser Stadtplan zeigt auch den Grundriss der Burg mit ihrem dreieckigen, zur Stadtseite hin vorspringenden Turm, der hier durch die Straßenschlucht der Via Vittorio Emanuele auftaucht.
Das niedrig erscheinende Gebäude davor ist der heutige Palazzo Comunale, einst das Schloss der Herrscherfamilie
Della Corgna (daher auch Palazzo della Corgna oder, weil diese zu Herzögen erhoben worden waren, Palazzo Ducale).
 
Auch wir sind nun bei diesem Komplex angekommen:
 
Von außen ist das große Gebäude eher "pfui":

Die Spuren auf den Außenmauern lassen  allerdings vermuten, dass insbesondere die Fassadenfenster ursprünglich anders ausgesehen haben:
 

Das "Hui"-Erlebnis folgt jedoch innen in den ausgemalten Räumen und Sälen: 
 
 
Dieses Foto einer Grotesken-Deckenmalerei ist im Original dunkler; der luftig-lichte Effekt auf dem Bild verdankt sich der Autokorrektur-Funktion des Bildbearbeitungsprogramms:
 
Ein enger Laufgang auf der Stadtmauer verbindet das Schloss mit der Festung; so konnte sich die Herrscherfamilie im Ernstfalle in Sicherheit bringen.
 
Die Plattform zwischen Schloss und Wehrgang von der Seite des früheren Schlossparks (heute ein mit Olivenbäumen bepflanzter Stadtpark) her gesehen, also von der Innenseite:

 
Es gibt natürlich auch einen anderen Zugang zur Burg von der Stadt aus, doch dieser ist gesperrt:
 
Unsere Aufenthaltsdauer im Ort war zu kurz, bzw. wir hatten schon zu viel Zeit mit anderen Dingen verbracht. Daher konnten wir den Laufgang nicht benutzen (was mit meinem Rucksack bei "Gegenverkehr" ohnehin hätte problematisch werden können) und ich konnte einen Blick in das Innere der Festung nur durch das Torgitter werfen:
 
Noch einmal der Festungsturm (die Gebäude rechts gehören zu einem Krankenhaus):
 
 
Die scharfe Kante des dreieckigen Turmes zur Stadtseite hin:
 
 
Kein besonders schönes Bild, dieser Blick von der Plattform am Schloss auf das Strandbad; doch dokumentiert es den niedrigen Wasserstand im See (in einem vorangegangenen Blott meiner Umbrien-Serie hatte ich die Trockenheit dieses Sommers bereits erwähnt), der keinen nennenswerten Zufluss hat und dessen Pegel je nach Niederschlägen schwankt. (Einen natürlichen Abfluss hat der See ebenfalls nicht; daher kam es früher oft zu Überschwemmungen. Aber schon die Römer hatten einen künstlichen Abfluss geschaffen, der im Mittelalter und in der Neuzeit erweitert bzw. erneuert wurde.)



 
ceterum censeo

 Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Textstand vom 29.10.2017

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