"Reisende nach Schloss Neuschwanstein bitte hier aussteigen".
(Oder doch besser sitzen bleiben? ;-) )
Rundlich-gemütlich schaut er aus, der Berg Hornburg:
Hier zeigt er schon mehr von seinen Felszähnen:
Obwohl er nicht sonderlich hoch ist (mit 1172 m gut 350 m über dem Niveau der Tegelberg-Talstation), hat es der Weg zur Spitze doch in sich.
Nicht umsonst heißt der letzte Teil des Weges (der von der Schotterstraße zur Rohrkopfhütte - die wir nicht besucht haben - abzweigt) "Steig": Hornburgsteig. (An einer Stelle ist auf einem ganz schmalen Pfad, wo das Gelände zur Talseite steil abfällt, hangseitig sogar ein Stahlseil angebracht, an dem man sich festhalten kann.)
Am Beginn dagegen war der Weg noch verlockend breit. Hier ist ein Baufahrzeug geparkt; an der Schotterstraße wird momentan gebaut:
Eine Burg trägt er trotz seines Namens nicht und hat es dort auch nie gegeben.
Obwohl, wenn ICH der Kini gewesen wäre hätte ich mein Schloss Neuschwanstein auf DIESEM Berg errichtet: Herrliche Aussichten über Forggen- und Hopfensee .....
..... sowie über den sog. "Falkensteinzug" (die Bergkette in der Mitte; die dortige Ruine Falkenstein wollte König Ludwig II. bekanntlich ebenfalls durch ein Phantasieschloss ersetzen. Das bewaldete Hügelchen im Vordergrund trägt das hier nicht sichtbare Schloss Bullachberg) .....
..... und viel mehr Sonne. Aber König Ludwig II. war ja ohnehin ein Nachtmensch. Und auf dem Berg Hornburg zu bauen wäre noch erheblich kostspieliger gewesen.
Wir sind am Montag, 17.10.2016, hochgelaufen. Wetter heiter bis wolkig; angenehm zum Wandern. Für Fotos freilich nicht optimal, weil leicht diesig.
Die Wanderwege sind erstklassig ausgeschildert, geben aber keinen Hinweis auf die Hornburg.
So waren wir auch ganz alleine dort oben, obwohl an diesem Tag nicht wenige Wanderer auf der Schotterstraße in Richtung Rohrkopfhütte, Drehhütte und Tegelberg unterwegs waren.
Dabei gibt es, an einem Aussichtspunkt unterhalb des Gipfels, nicht nur ein schickes Kreuz, sondern auch eine solide Bank:
Es hatte einige Zeit nicht geregnet; so war das Bächlein, dass uns am unteren Teil der Straße begleitete lediglich ein Rinnsal. Doch dafür waren die Wege trocken - sonst hätten wir wohl auch unüberwindliche Probleme mit dem Aufstieg bekommen.
Am Abend freilich (wir waren erst gegen Mittag aufgebrochen und hatten bei der Rückkehr zur Tegelberg-Talstation den letzten Bus um 18.15 h verpasst) blitzte und donnerte es zuerst und schüttete dann wie aus Kübeln.
Wir hatten großes Glück: Auf der Tegelbergstraße fuhr das vielleicht letzte Auto an uns vorbei; kein Kübelwagen ;-), sondern ein SUV. Wenig später stoppte es und setze auf der leeren Straße bis zu uns zurück: Ob wir mitfahren wollten?
Wir waren überglücklich - und das freundliche Paar brachte uns sogar bis direkt vor unsere Haustür.
Dafür den unbekannten Wohltätern hier noch einmal herzlichen Dank!
Noch aber sind wir, in meiner "Erzählung", auf dem unteren Teil der Schotterstraße.
Von dort aus zoomen wir markante Bauwerke der Umgebung heran.
Zunächst Füssen mit dem "Hohen Schloss" der Augsburger Fürstbischöfe. Links davon das ehemalige Benediktinerkloster St. Mang mit der Klosterkirche. Die kleine Kirche im Vordergrund und das langgestreckte Gebäude rechts davon bilden das (noch heute von Mönchen bewohnte) Franziskanerkloster:
Und hier Schloss Hohenschwangau, von Ludwigs Vater König Maximilian II. (noch als Kronprinz) in malerischer Lage über dem Alpsee erbaut:
Schloss Neuschwanstein, Ludwigs Gralsburg, in seiner Vorstellung "im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen" entworfen:
Doch auch die Bergwelt bietet faszinierende Anblicke:
Das Gipfelkreuz am linken Bildrand markiert den Branderschrofen (1.879 m):
Streckenweise war die Straße wegen der laufenden Baumaßnahmen gesperrt .....
..... aber dieser Abschnitt war begehbar:
Hier sind wir nun schon auf dem eigentlichen "Steig" hoch zur Hornburg (ja, ja: da lacht er noch ..... ;-) )
In der Ferne erblicken wir die Marienbrücke, die bei der Burg Neuschwanstein die Pöllatschlucht überbrückt:
Ein Berg-Blick ins benachbarte Tirol, also nach Österreich hinüber:
Doch immer lockt das "Castle", wie es in der internationalen Touristensprache (auch im Linienbus) genannt wird, den Knipser:
Hier zusammen mit der Marienbrücke:
Panoramablick über Neuschwanstein (links) gemeinsam mit Schloss Hohenschwangau (rechts im Hintergrund über dem Alpsee); außerdem sind die Gebäude des Schwangauer Ortsteils Hohenschwangau sichtbar:
Im Süden der Tegelberg (1.720 m); deutlich sichtbar ein Pfeiler der Drahtseilbahn und gerade noch (links oben am Bergrand) erkennbar die Bergstation der Tegelbergbahn.
Diese Bergstation und die anderen Gipfel-Gebäude schauen wir uns - wozu hat die Kamera einen Zoom? - natürlich aus der Nähe an:
Ein Blick zurück auf die Straßenbauarbeiten:
Nun bin ich aber auf dem Gipfel angelangt, bzw. bereits auf der anderen (westlichen) Seite ein wenig drüber hinaus. Und sehe die Kirche St. Maria und Florian in Schwangau-Waltenhofen am Ufer des Forggensees:
Auf dem ungeschützten Gipfel kann es offenbar stürmisch werden, und nicht jeder Baum hält dem Winddruck dauerhaft stand:
Kühe kommen hier oben offenbar nicht hoch, drum kann das Gras ins Kraut schießen:
Wieder nach Norden blickend sehen wir an einer Bucht des Forggensees den Schwangauer Ortsteil Brunnen:
Das Gelände rechts (östlich) davon:
Zwei auf einen Streich: Im Vordergrund ein Zipfel vom natürlichen Bannwaldsee, im Hintergrund der aufgestaute Forggensee (hier noch voller Wasser, das aber jetzt abgelassen wird um im Frühjahr das Schmelzwasser von den Bergen auffangen zu können und so Überschwemmungen an Lech und Donau zu verhindern bzw. abzumildern):
Das Dorf Schwangau ist nicht nur mit (vier) Seen reich gesegnet, sondern auch mit Sehenswürdigkeiten: Neben den beiden Königsschlössern dient auch die barocke Wallfahrtskirche St. Coloman als beliebtes und bekanntes Bildmotiv (hier ein älterer Blogeintrag von mir mit Fotos aus dem Innenraum):
Noch einige Schnappschüsse zum Abschied .....
..... dann senkt sich langsam die Nacht herab:
Links zu Wegbeschreibungen auf fremden Webseiten:
ceterum censeo
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der
ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Textstand
vom 23.10.2016
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