Sonntag, 27. Juli 2014

Nächtliches Kirchenhopping in Füssen

 
 
 

Im Rahmen des "Bayerischen Orgelsommers" wurde am Freitag, 25.07.2014, in Füssen die Internationale Füssener Orgelnacht veranstaltet.
Mit den Konzerten hat dieses Foto insofern zu tun, als ich es während dieser Füssener Orgelnacht am vorigen Freitag aufgenommen habe. Es ist in der Franziskanerkirche St. Stephan entstanden und zeigt Lichtreflexe in einem Spiegel seitlich des Hochaltares. 

Außer in dieser Kirche fanden weitere Konzerte (insbesondere das Eröffnungs- und Schlusskonzert) in der großen Kirche St. Mang statt, ehemals Klosterkirche der Benediktiner und direkt an den ehemaligen Klosterkomplex angebaut. Weiterhin im Kaisersaal der ehemaligen Benediktinerabtei St. Mang, in der Spitalkirche (wo wir diesmal nicht waren) und in der "Gottesackerkirche" (also Friedhofskirche) St. Sebastian.
Jedes Konzert dauerte ungefähr eine halbe Stunde; anschließend blieb eine Viertelstunde Zeit, um ggf. in eine der anderen Kirchen bzw. in den Kaisersaal zu wechseln. 


Die Veranstaltung begann um 19.00 Uhr in der Kirche St. Mang und endete ebendort um 24.00 h.
(Pro Memoriam halte ich hier auch die Eintrittspreise fest: 15,- € regulär und ermäßigt - u. a. für Senioren - 10,- €; genau wie im Vorjahr, wo wir diese Veranstaltung ebenfalls besucht hatten.)


St. Mang ist eine prächtig ausgestattete Kirche. Dennoch kann ich nicht so recht mit dem Innenraum warm werden: er ist mir zu düster.
Herrlich dekoriert ist aber die Orgelempore (auf der West-Südwest-Seite); die Stuckfiguren nehmen natürlich größtenteils Bezug auf das, was dort gemacht wird: Musik.
 

König David mit der Harfe:

Musizierende Engel:




 
 
Und noch einmal der Kopf vom König David. (Diese Figur ist, wie wir unten noch sehen werden, genau auf der Mitte der Orgel platziert.) 
 
 
Freilich blieben meine Blicke nicht nur an der Orgel haften (der wir Kirchenbesucher durch die Anordnung der Bänke ohnehin den Rücken zuwenden mussten).An der Ost-Nordost-Seite (der Altarseite) hängt eine mantelartige Stuck-Struktur, die ich hier so dunkel eingestellt habe, dass lediglich der vergoldete Saum sichtbar wird; auf der linken Seite wiederum Lichtreflexe an den Säulen:

Auch die Deckenleuchter sind ein Bild wert:

 
  
 
 
 Zwischendurch ein prosaisches Dokumentarfoto: 
 

Die Franziskanerkirche St. Stephan kann sich von Größe und Ausstattungspracht in keiner Weise mit St. Mang messen; die Orgel ist natürlich ebenfalls deutlich kleiner. Aber ebenfalls hübsch verziert:

Diese magische Spiegelung (glaube, vom Dach eines Beichtstuhles) entdeckte ich in einer Glasscheibe im Seitenaltar auf der linken Seite (vom Eingang der Kirche her gesehen).
(Habe allerdings mit der Kontrastverschärfung kräftig nachgeholfen, um das "Feuer" möglichst intensiv herauszubringen.)

 
Ein Blick zur Decke der Stephanskirche:
 
Die Kirche gehört zu einem alten Franziskanerkloster, das tatsächlich noch "aktiv" ist, in dem also noch heute Mönche leben. (Im österreichischen Reutte in der Nähe von Füssen musste das dortige Franziskanerkloster wegen Nachwuchsmangel geschlossen werden.)
 

Prächtig dekoriert ist der Kaisersaal (früher nannte man ihn bescheidener Fürstensaal) des ehemaligen Benediktinerklosters St. Mang (das heute der Stadt gehört. In dem Gebäude sind u. a. das Rathaus, das Stadtmuseum und die Stadtbibliothek untergebracht). Gemälde auf der Stirnseite zeigen u. a. Bücher. (Die Benediktinermönche waren ja generell für ihre Gelehrsamkeit bekannt. Die Klosterbibliothek ist allerdings bei der Säkularisation verloren gegangen.)
 
Dieses Bild mit den beiden jungen Geigerinnen (und dem munteren goldenen Delphin im Hintergrund) zeigt nur einen Ausschnitt aus dem Orchester; zwei Trompeten und ein Orgelpositiv gehörten bei diesem Stück ebenfalls dazu:

Auch hier schweifte der Blick des Knipsers wieder ab und brachte dieses und jenes Motiv in den Kasten.
Delphin mit Notenpult:

 
Deckenschmuck:
 
Vergoldete Säulenbasen:
 
 
Auf dem Weg von der Franziskanerkirche nach St. Mang zwischendurch ein Foto der angestrahlten Mauern des Hohen Schlosses (einstmals die Burg der Bischöfe von Augsburg) mitgenommen:
 

Unter der reich mit Stuckverzierungen geschmückten Decke des Chores von St. Sebastian, der Friedhofskirche, erwartet den Besucher dieser prachtvolle Hochaltar.
(Deren Innenraum ist übrigens mein Liebling unter den Füssener Kirchenräumen. Von außen dagegen bevorzuge ich die kleine Spitalkirche mit ihrer in warmen Rottönen bemalten Fassade.)


Das Schlusskonzert fand von 23.30 - 24.00 h in der Kirche St. Mang statt; die Besucherzahl war leicht geschrumpft, aber viele der (meist älteren) Zuhörer hatten doch durchgehalten.

Meine Konzentration richtete sich freilich nicht mehr voll auf die Orgelmusik, sondern wandte sich wieder einigen Licht-Spielen zu. Die Säulen in St. Mang wurden, wie im Barock und Rokoko sehr häufig, mit einer Gipsschicht überzogen und dann marmoriert. Stellenweise ist die Stuckschicht etwas buckelig; insbesondere an diesen Stellen fängt das Auge der Kamera recht interessante abstrakte Gebilde ein: 
  
 


Ei wer hat sich denn da in diese heiligen Hallen eingeschlichen? Das wird doch nicht etwa der Gottseibeiuns sein .....

..... oder, schlimmer noch, ein Mitarbeiter der NSA?


 

Vergessen wir diese unangenehmen Figuren und genießen wir zum Abschluss die großartige Orgel von St. Mang in ihrer ganzen Pracht :
 

Nach Mitternacht traten wir, vorbei an dem einen oder anderen noch erleuchteten Wohnungsfenster, den Heimweg an. Zu Fuß, denn öffentliche Verkehrsmittel fahren hier auf dem Land um diese Zeit natürlich nicht mehr.




ceterum censeo

 Blockis* bluten brave Bürger!
Deshalb Deutschland in Europa:
Weder Zuchtmeister, noch Zahlmeister!

* Die eurofetischistischen "Blockparteien" CDUCSUFDPGRÜNESPD
Textstand vom 28.07.2014

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