Eine zu Stein erstarrte Wildsau? Oder ein Ast an einem knorrigen Brunnentrog?
Das können Sie selber rausfinden. Machen Sie es, wie wir es (am Donnerstag, 31.10.2013) gemacht haben, und fahren Sie in den Eisenberger Ortsteil Zell. (Alles über die "Burggemeinde Eisenberg" finden sie auf deren Homepage - und das sogar gereimt!) Gleich am Ortseingang von Zell finden Sie das Burg Hotel Bären.
Okay, völlig risikolos ist die Sache nicht. Zwar verspricht Ihnen ein Baum-Torbogen, dass sie auf einer "Via ad paradisum per hortum" wandeln, also auf einem Weg ins Paradies, der durch einen Garten führt. Über dieses Projekt berichtet der Holzschnitzer auf seiner Webseite:
"Eine weitere besondere Herausforderung wurde von einem Hotel im Allgäu zum 'Internationalen Tag des Gartens' an mich herangetragen, weil dabei dieses Hotel gleichzeitig seinen eigenen großen Kräutergarten und eine Zusammenstellung der Kräuterpflanzungen nach "Hildegard von Bingen" der Öffentlichkeit vorstellte. Bei der Gelegenheit wurde eine große Skulptur der Hildegard von Bingen eingeweiht und gesegnet. Es handelte sich um einen Baumstamm, der wie ein Torbogen gewachsen war und mit drei starken Ästen der Krone ebenfalls den Boden berührte."
Aber, da hilft Ihnen auch der Segen der Hildegard von Bingen nichts: Sie müssen zunächst an einem schrecklichen Drachen vorbei, der schon zähnefletschend auf seine nächste Mahlzeit wartet:
Falls Sie den Fängen dieses Monsters entronnen sind, werden Sie mit einem herrlichen Rück-Blick durch den Baumtorbogen belohnt.
Wenn Sie es nicht schaffen: Auf diesem Fleckchen Erde ist gut ruhen! Die große Zahl der kreuzähnlichen Stäbe mit den Aufschriften von Namen wird hoffentlich
Allen jenen Menschen zur Warnung gereichen,
Die meinen sich am Drachen vorbeizuschleichen!
Zugegeben: Viele halten dieses Feld einfach nur für ein Kräuterbeet.
Aber SIE wissen jetzt, was wirklich unter diesen Namensschildern verborgen liegt!
Soweit Sie die Drachen-Begegnung jedoch mit heiler Haut überstanden haben, werden Sie sich von diesem Schrecken erst einmal ausruhen wollen. Zu eben diesem Zweck hat das Hotel eine romantische Bank aufgestellt:
Radler können im Bären auch ihren Bären- oder Drachen-Hunger preisgünstig stillen. (Wofür wir zu früh dran waren. Und geradelt waren wir ja auch nicht, sondern mit dem Bus von Schwangau nach Füssen und von dort nach Zell gefahren.)
Wenn Sie gelegentlich das Gefühl überkommt, dass Ihnen die Hände gebunden sind: In der Pfarrkirche St. Moritz in Eisenberg-Zell steht ein Herr, dem geht es genau wie Ihnen!
Wir aber, die wir den Drachen bezwungen haben, lassen uns auch von der Kirche nicht fesseln. Vielmehr verlassen wir diese, um ihren Turmhelm im Gegenlicht zu genießen. (Der markante Berg rechts ist der Aggenstein bei Pfronten.)
ESM, Asylanten-Ansturm, Große Koalition: Angesichts solch biblischer Plagen hilft nur noch beten: "Gott segne unsere Heimat"!
Der Aufstieg zur Burgruine Eisenberg, bzw. zunächst zur Gastwirtschaft Schlossbergalm (bis dahin Straße) unterhalb der Burg, ist recht bequem, und bietet schöne Ausblicke; hier z. B. im Mittelgrund auf den Hopfensee bei Füssen.
Die Wallfahrtskirche in Eisenberg-Speiden werden wir am Ende unserer Tour auch noch von innen besichtigen (im Hintergrund wieder der Hopfensee):
Erstaunlich gut erhalten (bzw. teilweise wurden sie wieder aufgemauert) sind die beiden Burgruinen Eisenberg (ausführlicher bei Wikipedia) und Hohenfreyberg (Wikipedia).
Wer alles über die Allgäuer Burgen wissen möchte, dem sei dieser preisgünstige Burgenführer wärmstens empfohlen.
Von diesem festen Turm in der Vorburg hat man einen schönen Blick auf die .....
..... Hauptburg Eisenberg:
Und einen noch hinreißenderen Ausblick auf die malerischen Mauern von Hohenfreyberg (auf dem ersten Foto links; im Vordergrund ist ein Stück vom freistehenden Turm in der Vorburg von Eisenberg sichtbar, rechts die Mantelmauer der Hauptburg Eisenberg):
Endlich öffnet sich der volle Breitseitenblick auf die Festung Hohenfreyberg:
Auch Hohenfreyberg gliedert sich natürlich in Vorburg und Hauptburg; letztere ist hier zu sehen.
Links unten im Bild ein kleiner (künstlicher) See ("Stauweiher") mit dem Namen "Schlossweiher" (auch Schweinegger Weiher genannt; dieses Gewässer wurde sogar zur Würde eines Wikipedia-Eintrages erhoben).
Ziemlich viel Zeit haben wir auf der Burg Eisenberg verbraten. Daher entschließen wir uns, Hohenfreyberg diesmal noch nicht zu besuchen.
Über die Schlossbergalm gehen wir hinunter ins Zentrum von Eisenberg (das ist wohl der Ortsteil Pröbsten) mit dem Fremdenverkehrsamt, und von dort weiter in den ebenfalls zu Eisenberg gehörenden Weiler Speiden.
Dort liegen gleich zwei Kirchen nebeneinander (Kurzinfo hier): Die kleine "Gnadenkapelle Maria Hilf" mit der wunderwirkenden Gnadenfigur und einer schönen Stuckdecke .....
..... und die größere Wallfahrtskirche Maria Hilf (hier ein Blick auf den Hauptaltar und die eindrucksvollen Stichkappengewölbe im Chor der Kirche):
In diesem winzigen Weiler Speiden gibt es aber noch eine weitere weitberühmte Sehenswürdigkeit: Das "Maria Hilfer Sudhaus" der Brauerei Anton Kössel.
Damit hat man die Wahl:
- Entweder geht man erst in die Kirche und die Kapelle. Und wenn einem dort nicht geholfen wird, ins Gasthaus: Das Kössel Bier hilft garantiert. (Und vor allem sind auch die Speisen preiswert, gut und reichlich).
- Oder man geht erst ins Gasthaus und anschließend in die Kirche: Dann wundert man sich über gar nichts mehr. Höchstens fragt man sich, wie man dort überhaupt hingekommen war. ;-)
Nachtrag 20.05.2016
Nachfolgend einige HD-Videos der beiden Burgen (aber hauptsächlich von der Burg Hohenfreyberg; die ist von oben wohl eindrucksvoller):
Ein Wintervideo. Und noch ein sehr schönes.
Einige weitere binde ich aus YouTube ein:
Und zwei Winter-Videos:
Blockis* bluten brave
Bürger!
Deshalb
Deutschland in Europa:
Weder
Zuchtmeister, noch Zahlmeister!
* Die
eurofetischistischen "Blockparteien" CDUCSUFDPGRÜNESPD
Textstand vom 20.05.2016
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