1945 erlosch das Deutsche Reich in den Flammen des 2. Weltkrieges.
Bereits vorher, 1936, war die Flamme des Geistes von Oswald Spengler erloschen.
Im Alter von nur 56 Jahren wurde er auf dem Münchener Nordfriedhof beigesetzt (Feld 125, Grabstätte A2).
Aus Anlass von Oswald Spenglers Todestag waren wir hingepilgert. Die Grabstätte war gepflegt, aber niemand hatte speziell zu diesem Anlass irgendwelchen Blumenschmuck dort abgelegt.
Außer uns. Direkt an der U-Bahn-Haltestelle Nordfriedhof befinden sich 2 Blumenläden.
Dort hatte ich einen sehr bescheidenen Strauß Trockenblumen gekauft. Sorry, Oswald: Aber nachdem wir schon geshoppt hatten, konnte ich leider nicht mehr als 4,50 € für dich erübrigen.
Meine ganz persönliche Art Directorin ließ es sich freilich nicht nehmen, das Sträußchen mit einigen Friedhofs-Trouvaillen zu einem recht ansehnlichen Gesteck aufzuwerten. Sie war es auch, die den Text schrieb (meine Handschrift ist eher weniger präsentabel; außerdem wäre ich nie auf die Idee gekommen, die Widmung mit einem Rahmenschmuck zu versehen): "Für Oswald zum 78. Todestag".
Die Nummern der Gräber sind nicht ausgeschildert. Das Grab von Oswald Spengler liegt gegenüber von Feld 124, von der Stadt kommend fast am Anfang des Weges zwischen den Feldern 124 und 125. (Ein Friedhofsplan ist hier online.)
Diese Aufnahme zeigt allerdings den Blick von der anderen Seite, also ungefähr von Osten. (Dort liegt, hinter der Friedhofsmauer und einer Häuserzeile, übrigens auch der Englische Garten.)
Die Frontseite seines monolithischen Grabsteins (der ausgezeichnet zu Spenglers Charakter passt und ihm sicherlich gefallen hätte) zeigt nur seinen Familiennamen "Spengler".
Geburtsjahr und Todesjahr sind auf der rechten (östlichen) Seite eingraviert:
Hier noch zwei weitere Aufnahmen, die beide Inschriften zusammen zeigen:
Die linke (ungefähr westliche, also der Stadt zugewandte) Seite des Gedenksteins:
Religiös war Oswald Spengler sicherlich nicht; deshalb würde ihm dieses Foto wohl weniger gefallen:
Aber irgend jemand scheint sich doch Sorge um Oswalds Seelenheil zu machen; jedenfalls entdeckte ich hinter dem Denkmal eine kleine Engelsfigur:
Eine Wallfahrtsstätte ist die Grabstätte von Oswald Spengler nicht. Aber kurz nachdem wir sie verlassen hatten kam ein jüngerer Mann (ein Student?).
Aus der Entfernung zurückblickend sah ich, wie er offenbar in Andacht vor dem Grab verharrte und sich auch bekreuzigte.
Die beiden Tulpenfotos im Gegenlicht am Anfang stammen übrigens nicht von Oswald Spenglers Grab, das mit Stiefmütterchen bepflanzt ist. Ich habe sie aber ebenfalls auf dem Münchener Nordfriedhof gemacht.
Ausführlich über den Nordfriedhof und die dort beigesetzten berühmten, bekannten oder bedeutenden Persönlichkeiten (u. a. Johannes "Jopi" Heesters) informiert der einschlägige Wikipedia-Eintrag (vgl. auch diese Webseite).
Eine mir sonst nicht weiter bekannte Webseite mit dem Namen "Dullophob. Deutscher Jahrweiser" bringt einen relativ ausführlichen Eintrag u. a. mit biographischen Angaben über und Zitaten von Oswald Spengler sowie einer alten Postkartenaufnahme aus Spenglers Geburtsstadt Blankenburg am Harz. Dorthin hatten wir im Sommer 1998 einen Wochenendtrip unternommen. Spenglers Geburtshaus steht nicht mehr, und auch am Nachfolgegebäude war damals keine Gedenktafel angebracht.
Noch ausführlicher als das "Dullophob"-Kalenderblatt ist natürlich das Wikipedia-Stichwort für den "Geschichtsphilosophen und Kulturhistoriker" Oswald Spengler.
Des Weiteren verweise ich auch auf den Eintrag "Notizen über den Geschichtsphilosophen (Kulturphilosophen) Oswald Spengler ('Der Untergang des Abendlandes')" in meinem Blog "Canabbaia".
Gegen mein "ceterum censeo" hätte Oswald Spengler als glühender Patriot sicherlich keine Einwände gehabt:
Blockis* bluten brave
Bürger!
Deshalb
Deutschland in Europa:
Weder
Zuchtmeister, noch Zahlmeister!
* Die
eurofetischistischen "Blockparteien" CDUCSUFDPGRÜNESPD
Textstand vom 09.05.2014
Danke fuer der link!
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